Gouden Carolus Hopsinjoor
- Typ
- Alkohol 8% vol.
- Stammwürze 18.5%
- Empfohlene Trinktemperatur
- Biobier nein
- Hefetrüb
- Probier mal sagt kein Benutzer
Bewertet mit 75% von 100% basierend auf 4 Bewertungen und 3 Rezensionen
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74% Rezension zum Gouden Carolus Hopsinjoor von hightower
orangegoldener Farbton, opal
weiße, feinporige Schaumkrone, fällt langsam zusammen
fruchtiger Duft mit deutlichen Aromen belgischer Hefe, frischer Apfel, milde Orange, sanft hopfig
fruchtiger Antrunk mit hefigen Esteraromen, Apfel und Orange, hopfig, mildes Karamell
vollmundig, weiches Mundgefühl, angenehme Rezenz
angenehme Hopfenbittere im Abgang mit mild pfeffriger Hefe sowie fruchtige Aromen, Orange, Pfirsich
75% DermRuf ist besser! von rolf
Ich habe das Carolus aus der Flasche getrunken. Beim Öffnen derselben kommt schon mal ein Schwall Schaum welcher überläuft. In der Farbe einem deutschen Weissbier sehr ähnlich, sehr trüb. Sehr viel Schaum, welcher aber sehr schnell in sich zusammenfällt. In der Nase eher schwach, süsslich, Aromen von Vanille, Ananas, karamelliertem Zucker. Im Antrunk sehr spritzig und frisch, überraschenderweise aber auch wässrig (8% Alkohol!). Auf der Zunge süsslich und wiederum wässrig, was das Bier süffig macht. Spannender Abgang, zuerst süss, dann wird es etwas bitter. Die Bitterkeit nimmt im langen Abgang immer mehr zu. Insgesamt ein recht komplexes Bier, leider aber auch etwas wässrig! Der Ruf der ihm vorauseilt ist besser als das Was es dann halten kann.
75% Opsinjoor? von MichaelF
Gouden Carolus Hopsinjoor. Für den deutschen Sprachraum ungewöhnliche Wortkombinationen (betreffend belgisches Bier) scheinen der Brouwerij Het Anker großes Vergnügen zu bereiten. Hopsinjoor?
Gouden Carolus bezeichnet zunächst wiederum König Karl V. , der als Habsburger der spanischen Erbfolgelinie einen Bezug zu den spanischen Niederlanden hatte. Was bedeutet nun Hopsinjoor? Dazu muss ich wirklich sehr, sehr weit ausholen, aber diese Geschichte lohnt erzählt zu werden.
Die Brauerei lehnt diesen Namen an das Wort Opsinjoor an, dass typisch in der Stadt Mechelen (Braustandort) verbreitet sein soll. Dem Bier wurden fünf verschiedene Hopfensorten um den Hals gehängt und das Wort Hop in Verbindung mit Opsinjoor könnte wohl das Kalkül der Brauerei gewesen sein. Die Bronzeskulptur Opsinjoorke steht auf einem Markt in Mechelen und stellt DAS Maskottchen der Stadt dar. Diese Puppe begleitete Festumzüge und Prozessionen und wurde dabei mittels eines großen Leintuchs in die Luft geworfen. Wenn betrunkene Ehemänner ihre Frauen schlugen, konnten diese damals nicht näher belangt werden, da Scheidungen nicht möglich waren; so wurde die Puppe stellvertretend bestraft und in die Luft geschleudert.
Eines Tages musste es soweit kommen: Die Puppe fiel nicht auf das Leintuch, sondern einem armen Antwerpener in die Hände, der daraufhin eine Abreibung der wütenden Bürger bekam und sich bei der Stadt beschwerte. Hieß die Puppe früher noch Scotscop (Narrenkopf), so erhielt sie nach diesem Zwischenfall ihren heutigen Namen, denn sie war auf einem Sinjoor (vom spanischen Senor als Beiname der Antwerpener) gelandet. Opsinjoorke war geboren.
Das Gouden Carolus Hopsinjoor selbst ist um einige Jahre jünger als diese Puppe, denn es wurde erstmals auf einem Festival 2008 getrunken. Die Besucher waren so begeistert, dass es sogleich einen Preis auf dem Zythos Bier Festival gewann. Das fünf Hopfensorten beigegeben wurden, macht sich natürlich sofort im Geruch bemerkbar, der ungemein frisch hopfig wirkt. Auch der Geschmack beruht hauptsächlich auf dem Hopfen mit leicht malzigen Einflüssen im Körper, während der Abgang eine typische Hopfenbittere darstellt. Alles in allem ist es ein sehr rundes, unaufgeregtes Bier, dass jenen temperamentvollen Bestrafungen der Puppe Opsinjoorke etwas unähnlich ist. Man könnte jetzt noch spekulieren, ob diese Puppe auch etwas mit Hopfen zu tun hatte.
Heute habe ich zwei Lektionen gelernt: Diese Brauerei gibt ihren Bieren absolut geniale Namen mit tiefgründigen geschichtlichen Ereignissen und die spanischen Niederlande konnten ihre Besatzer beim besten Willen nicht ausstehen.
Übrigens: Nach diesem bedenklichen Zwischenfall, als die Puppe in die Hand eines Bewohners aus Antwerpen geriet, wurde die originale Puppe in einer Truhe sicher verwahrt. 1949 wurde sie gestohlen und entführt, worüber die halbe Stadt in Aufregung geriet. Freigelassen wurde sie schließlich gegen einige Fässer Bier!